Aus Überzeugung helfen — Artikel an dem Wort
Aus Überzeugung helfen
Was es braucht, um beim Groupe de support psychologique tätig zu sein
Luxemburg. Nach schweren Verkehrsunfällen, nach Suizid, nach
plötzlichem Kindstod sowie in
Krisensituationen sind sie vor
Ort: die Mitarbeiter des Groupe
de support psychologique (GSP)
des Zivilschutzes. Sie sind da,
wenn die Hinterbliebenen durch
die schwersten Stunden ihres Lebens gehen müssen.
Ihre Aufgabe: Sie trösten oder
hören zu. Kurz: Sie halten die Gefühle der Betroffenen, die von Aggressivität über tiefste Verzweiflung bis hin zum Zusammenbruch
führen können, aus. Sind eben einfach da. Nicht nur für Angehörige,
sondern auch für Einsatzkräfte.
Und sie bleiben, bis der Schockzustand überwunden, die Hinterbliebenen wieder handlungsfähig
sind. Für diese Arbeit verlangen
die Helfer nichts. Kein Geld
und auch keine Dankesworte. Sie
machen das alles ehrenamtlich.
Aus Überzeugung. Dennoch haben sie ein Handwerkszeug, auf
das sie zurückgreifen können.
Eine zweijährige Basisausbildung,
bei der sie unter anderem lernen, mit traumatisierten Menschen umzugehen. Das, was sie
dann tun, ist vielfältiger, als viele
vielleicht annehmen könnten.
Während die einen im direkten
Kontakt mit den Betroffenen stehen, arbeiten andere im Hintergrund, indem sie organisieren und
koordinieren.
Isabelle und Vanessa sind zwei
der derzeit 65 Ehrenamtler, die
beim GSP aktiv sind. Während Isabelle seit zehn Jahren dabei ist und
sich an jeden einzelnen der mehr
als 250 Einsätze erinnern kann, ist
Vanessa erst seit Juni des vergangenen Jahres aktiv.
Beide haben aber eines gemeinsam: Sie wollen in ihrer Freizeit etwas für Menschen tun, denen
es nicht gut geht. Sie erzählen, wie
der Ablauf von Einsätzen aussieht
– und warum der Faktor Zeit bei
dieser Tätigkeit so enorm wichtig
ist. che